Feiern, um Chiara zu begegnen.

Città Nuova, die italienische Zeitschrift der Bewegung, veröffentlichte ein ausführliches Interview mit Emmaus Maria Voce und Jesús Morán, den derzeitigen Präsidenten und Ko-Präsidenten der Fokolar-Bewegung. Die letzte Antwort betrifft genau die Erwartungen an dieses Ereignis, das weltweit gefeiert wird. Wir veröffentlichen diese und bedanken uns beim Magazin für die Genehmigung.

Wir nähern uns dem hundertsten Jahrestag von Chiaras Geburt. Was erwartet ihr?

Maria Voce: "Ich hoffe, dass die Menschen, die an den verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen, nicht auf eine grosse Person aus der Vergangenheit treffen, sondern auf eine lebendige Realität in den Leuten der Bewegung. Wichtig ist, dass sie durch Chiaras Charisma Gott begegnen”.

Jesús Morán: "Wir hoffen, dass es ein Moment der Selbstwahrnehmung und des Wiederbeginns auch für die Mitglieder des Werkes Mariens sein wird. Das bedeutet, das Charisma mit grösserem Antrieb wieder aufzunehmen, um es weiter zu geben im Dienst an der Gesellschaft und der Kirche. Wir müssen neue Wege finden, dieses zu vermitteln, vor allem für junge Menschen. Wenn andere Biographien herauskommen, die vielleicht auch ihre Verletzbarkeit hervorheben, wird sie noch schöner aussehen. Vielleicht wird man dann fragen: Aber wie hat sie es gemacht? Ich glaube, dass Kunst in diesem Sinne eine unglaubliche Wirksamkeit hat.

Maria Voce: "Chiara zu kennen bedeutet, in ihre Beziehung mit Gott zu treten. Sie war immer im Gespräch mit Gott. Wenn sie mich fragte: "Emmaus, was hast du heute gemacht", meinte sie: "Emmaus, was hat das Charisma heute in dir bewirkt?". Jeder sollte die Beziehung zu Chiara auf diese Weise neu entdecken. In der Vergangenheit wurde uns ein übertriebener Personenkult vorgeworfen, so dass wir vielleicht jetzt, manchmal, in das entgegengesetzte Extrem geraten. Die Gefahr für uns besteht darin, zu sagen: "Ich weiss das schones interessiert mich nicht, ich habe bereits alles verstanden". Stattdessen sind Chiaras Worte lebendig, heute!

Auszug aus dem Interview, veröffentlicht in Città Nuova, N. 2019/10, Oktober 2019.