Die Wurzeln

 

Alles hat 1981 begonnen, als Chiara Lubich, die Gründerin der Fokolarbewegung den Wunsch spürte, dass hier eine Siedlung entstünde mit einem Lebensstil ausgerichtet auf die universale Geschwisterlichkeit.

Chiara ist 1920 im norditalienischen Trient geboren, in einer sehr geeinten Familie mit 4 Kindern.  Ihr Vater, Buchdrucker mit sozialistischen Ideen, verliert seine Arbeit mit der Machtübernahme der Faschisten.  Um der Familie helfen zu können, beginnt Chiara, auch wenn ihr das Studium viel bedeutet, als Lehrerin an einer Grundschule eines Gebirgsdorfs.  Als Mitglied der katholischen Jugendbewegung kennt sie viele Jugendliche.  Sie gibt an alle eine neue Dynamik weiter:  „Gott liebt uns“ -- wiederholt sie unermüdlich in einer Zeit von Hass und Krieg.  Schon vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil belebt sie diese Gruppe junger Menschen mit den gleichen starken Ideen:  Universale Geschwisterlichkeit, Dialog in allen Richtungen, Wertschätzung der Welt des Laien und der Frau, Solidarität mit den Ärmsten, Revolution der Liebe entsprechend dem Evangelium.  AUS einem kleinen Samen wird ein grosser Baum, der seither weiter blüht, mit vielen Früchten, auch ausserhalb der katholischen Kirche.  Die Bewegung, im Zentrum das Leben nach dem Evangelium, findet Heimat in so gut wie allen Kirchen, auch unter den „grossen Religionen“.

In den Fünfzigerjahren veröffentlichten Max Frisch und zwei Architekten „Achtung: die Schweiz“, ein Buch, das jene turbulenten Jahre kulturell geprägt hat.  Zusammen „träumten“ sie von einer neuen Stadt, bewohnt von Menschen  mit einem Ideal, das die Kraft hätte, Hoffnung zu vermitteln und an Werte zu glauben, die den Menschen „heben“ können und  . . .  sie hatten sich diese Stadt, ausgerechnet, im schweizer Drei-Flüsse-Land (Neuenburg – Biel - Murten) gewünscht.

Welche Beziehung  könnte wohl bestehen zwischen dem „Traum“ der Fünfzigerjahre und der „Modellsiedlung“, die in Montet geboren wurde?  Die Erfahrung dieser Jahre bezeugt, trotz aller Schwierigkeiten, dass es dem gelebten Ideal der universalen Geschwisterlichkeit gelungen ist, Idee und Wirklichkeit zu einen.  Zehntausende von Menschen, denen es möglich war, eine lange Zeit oder nur für ein paar Stunden hier zu leben, können nun von dieser ihrer Erfahrung erzählen.

Geschichte von Montet from Centre des Focolari - Montet on Vimeo.


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