Für eine gute Kommunikation innerhalb der Familie

Förderung einer positiven intrafamiliären Kommunikation. Dies ist das Ziel und die Übersetzung von EPIC (Enabling Positive Intrafamily Communication), einem Projekt, das sich in erster Linie an Animatoren und Freiwillige von Vereinen richtet, die mit Familien arbeiten, das sich aber - im weiteren Sinne - auch an religiöse Gemeinschaften und kleine soziale Gruppen richten kann.

Mit Hilfe speziell entwickelter Instrumente will EPIC unter anderem die intrafamiliäre Kommunikation, die Nutzung von Massenmedien, Prävention, Mediation und Konfliktlösung fördern.

Um im Dienste der Familien zu stehen, denn man sieht - auch in den verschiedenen Kontakten, die ich bei der Vorstellung des Projekts hatte -, dass dies ein sehr zentrales Thema für die Familien ist: Werkzeuge für die Kommunikation, für die Begleitung, für die Art des Umgangs miteinander in der Familie und in der Partnerschaft, für die Lösung von Konflikten. Nicht warten, bis eine Krise eintritt, sondern Instrumente zur Krisenvermeidung finden. Dies ist ein sehr aktuelles Bedürfnis in der heutigen Gesellschaft. Es gibt viele zivile oder religiöse Organisationen, die in diesem Bereich tätig sind, aber wir haben gesehen, dass es vielleicht nur wenige Instrumente gibt, die denjenigen zur Verfügung stehen, die Familien begleiten. Im Rahmen dieses Projekts soll ein Handbuch mit praktischen Instrumenten für Familienanimatoren erstellt werden, um Familien und Paaren zu helfen.

Das Projekt umfasst zwei Phasen. Das erste ist die Erstellung eines Handbuchs und das zweite die Vorbereitung digitaler Medien, die den Familien zur Verfügung gestellt werden sollen. Es wird eine Reihe konkreter Übungen geben, z. B. zu Kommunikationsstilen, zur Konfliktlandkarte, zur gewaltfreien Kommunikation und Übungen, die mit Familiengruppen durchgeführt werden können, um die Kommunikation in der Familie zu verbessern.

Das Projekt ist Anfang 2022 angelaufen. Im April fand eine erste Koordinierungssitzung mit dem Ausschuss der verschiedenen Partnerländer statt. Wir trafen uns in Graz, Österreich, um das Projekt zu starten und die verschiedenen Phasen zu definieren. Die verschiedenen Ausschüsse, die im Projekt als "intellektueller Output" bezeichnet werden, wurden eingerichtet. Eine Gruppe arbeitet am Handbuch, die andere am digitalen Material. Es wurden drei Schulungskurse und eine fünftägige Schulung mit Teilnehmern aus den fünf Partnerländern organisiert.

Die erste Schulungswoche fand vom 28. September bis 3. Oktober 2022 in Deutschland statt, an der rund 30 Personen und ein Dutzend Kinder teilnahmen. Es wurden Workshops abgehalten, in denen verschiedene Instrumente getestet wurden, die in das Handbuch aufgenommen werden sollen.  Eine zweite Woche ist für Mitte März 2023 in Breslau (Slowakei) geplant, um einige Instrumente zu untersuchen. Die dritte Fortbildung, die Ende September 2023 in Slowenien stattfinden wird, ist der digitalen Welt gewidmet: Man lernt, wie man einen Podcast erstellt, wie man ein Webinar organisiert, wie man Beiträge für Instagram verfasst und wie man sich mit den Bedürfnissen der Familie in der digitalen Welt auseinandersetzt. Die drei Schulungen dienen dazu, die vorgeschlagenen Instrumente zu prüfen. Das Projekt wird voraussichtlich Anfang 2024 abgeschlossen sein. Anschliessend finden zwei so genannte "Multiplikator-Veranstaltungen" statt: eine in Wien, am Sitz der Vereinten Nationen, und eine hier in Montet, um das Endprodukt den Medien, einigen Politikern und den Animatoren von Familiengruppen vorzustellen.

Zunächst als Partner im Koordinierungsausschuss, dann bei der Erstellung des Handbuchs und schliesslich bei der Produktion von digitalem Material. Im Jahr 2023 werden ausserdem vier thematische Webinare organisiert. Im Handbuch arbeiten wir an einer Sammlung bewährter Praktiken im Dienste der Familie zur Konfliktprävention und -lösung sowie an einer Liste von Organisationen, die diese Dienste in der Schweiz und in anderen Ländern anbieten und an die sich Familien wenden können.

Das EPIC-Projekt zielt daher nicht nur darauf ab, Instrumente zur Unterstützung einer guten Kommunikation und einer guten Entwicklung der Beziehungen innerhalb der Familien bereitzustellen, sondern auch darauf, das Thema "Familie" ganz oben auf die internationale Agenda zu setzen.

 

Lucas Oliveira

Bildrechte

Auf dieser Seite verwendete Fotos: