Eine Mission ist abgeschlossen

"In diesen 40 Jahren ist in Montet gute Arbeit geleistet worden", sagt Luca de Meo. Ein Eindruck, der in der Erinnerung derjenigen, die ihn erlebt haben, immer lebendig bleibt. Wir haben einige der Einwohner der Mariapoli Foco, die an den Ausbildungsschulen in der Siedlung teilgenommen haben, gefragt, was ihnen von dieser Zeit am wichtigsten geblieben ist.

 

Luca de Meo besuchte die Schule im Jahr 1991. Seiner Meinung nach war die Erfahrung der Familie im Leben im Fokolar der Höhepunkt in dieser Zeit. "Abends waren wir unter uns und organisierten grosse Geburtstagsfeiern.... So habe ich das Leben im Fokolar erlebt: Kuchen backen für alle Geburtstage, Sketche vorbereiten.... Kleinigkeiten. Aber ich kann sagen, dass ich Familie erlebt habe".

Nach dem Schulbesuch (1993-1994) lebte die Schweizerin Denise Roth immer als Fokolarin in der Mariapoli Foco. Sie hat in dem kleinen Ort verschiedene Positionen bekleidet, unter anderem als Mitverantwortliche. Derzeit ist sie für die logistischen Aspekte der Gastfreundschaft in der Siedlung zuständig. Von grundlegender Bedeutung war für sie die Beziehung zu Palmira Frizzera, einer der ersten Fokolarinnen, der Chiara Lubich die junge Mariapoli Foco anvertraut hatte und die fast 30 Jahre lang die Fokolarinnen in Montet ausbildete. "Ich fühlte mich von ihr aufgenommen, begleitet, erschaffen", fährt Denise fort, "nicht nur in ihren Vorlesungen im Klassenzimmer, sondern vor allem im täglichen Leben, in dem sie mir evangelische Radikalität und Freude, Demut, Authentizität, Kohärenz, kristallklares Denken, Humor, völliges Vertrauen in die Kleinsten und eine grosse Menschlichkeit und Offenheit vermittelte, die es verstand, alle Arten von Menschen zu umarmen.

Im folgenden Jahr kam Nelli D'Heer, eine Krankenschwester aus Belgien, an die Schule in Montet. Sie kehrte im Juli 2020 in die Siedlung zurück, um bei der Pflege von Palmira zu helfen, da ihr Gesundheitszustand immer schwächer wurde und Nelli Erfahrung in der Palliativpflege hatte. Von ihrer Ausbildung erinnert sie sich an die Treue zu Gott - "mit einer solchen Einfachheit und Klarheit"-, zu der Palmira sie aufgerufen hat: "Wenn Gott dich gerufen hat, ist es wichtig, treu zu bleiben und nur auf ihn zu schauen".

Auch die Portugiesin Riam Gonçalves war 1996 auf dieser Schule. "In Montet habe ich Erfahrungen gemacht, die mein Leben über die Jahre hinweg tief geprägt haben", erinnert sie sich und vergleicht die damalige Erfahrung mit dem "Finden des gelobten Landes". Drei Elemente haben sie besonders berührt. Das Erste ist die Beziehung zu Chiara Lubich (Gründerin der Fokolar-Bewegung), von der sie sich durch Briefe und die Collegamenti (Weltkonferenzen, bei denen das Leben der Fokolare in der Welt und die geistlichen Gedanken von Chiara Lubich ausgetauscht werden) persönlich begleitet fühlte. Das zweite: die persönliche Beziehung zu Palmira und zudem, "die Beziehung echter gegenseitiger Liebe mit den Fokolarinnen und der für mein Fokolar verantwortlichen Person, die für mein ganzes Leben prägend war.

Und nun bestätigen auch diejenigen, die zur letzten Schule in Montet gehören, die Früchte dieser Erfahrung. Martín Ramos: "Die Schule war eine einzigartige Gelegenheit, mich von Gott auf eine Art und Weise bearbeiten zu lassen, die man nicht vorhersehen kann". Und Naara Lopes aus Brasilien: "Während dieser Zeit hatte ich keine Angst, mich selbst kennen zu lernen, zu wissen, wer ich bin. Denn ich weiss, dass Gott in meiner Beziehung zu ihm in mir arbeitet und mir hilft, dies zu entdecken: dass wir diese Arbeit gemeinsam tun.

 

Die Ausbildungsstätte für Fokolare und Fokolarinnen an der Mariapoli Foco hat ihren Auftrag erfüllt. Hunderte von Leben, von Geschichten, sind in dieser kleinen Gemeinde in der Schweiz auf irgendeine Weise und in gewissem Masse verändert worden. Über alle Grenzen hinweg können wir sagen, dass ein Werk Gottes im Gange war und ist. Es liegt an jedem Einzelnen, wie Martín Ramos sagte, "das Licht in Zeiten der Dunkelheit" zu ergreifen.

Wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren, auch wenn die Zahlen schlechte Nachrichten zu bringen scheinen. "Ich habe das Gefühl, dass wir versuchen, das zu tun, was Gott von uns verlangt", sagt Naara Lopes. Und sie ist sich sicher, wie Riam Gonçalves und Luca de Meo, dass "Gott weiterhin ruft". Aber es müssen immer mehr die Grundlagen geschaffen werden, damit junge Menschen die Stimme Gottes hören können, die zu ihren Herzen spricht. In Montet oder irgendwo auf der Welt.

 

Lucas Oliveira