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Cendrine Chammas - Siria

Hallo, ich bin Cendrine, aus Damaskus, Syrien. Ich habe die Fokolar-Bewegung 2019 während unseres Kirchenfestes kennengelernt. Ein grosser Baum war aufgestellt worden, und auf einem seiner Blätter stand ein Name, den ich noch nie gehört hatte, und nicht auf Arabisch wie die anderen. Ich fragte meine Freunde, was das sei, und sie sagten mir, es sei eine italienische Bewegung.

Nach etwa drei Monaten fühlte ich mich unbehaglich mit der kirchlichen Bewegung, der ich folgte, weil die Beziehungen zwischen uns schwierig waren. Meine Mutter sagte in einer Kaffeepause zu mir: "Warum machst du nicht etwas Neues in deinem Leben?"

Da erinnerte ich mich an das Blatt am Baum. Ich weiss nicht warum, aber nach ein paar Stunden rief ich den Pfarrer an und fragte ihn, wie diese italienische Bewegung hiesse. Er antwortete mir: "Die Fokolare, und wenn du willst, haben sie Treffen, die 'Wort des Lebens' heissen, in zwei Stunden ist dieses Treffen". Ich konnte nicht daran teilnehmen, aber ich ging bei ihnen vorbei, um sie kenne zu lernen. Eine von ihnen empfing mich sehr freundlich, so dass ich mich in diesem Moment freute und spürte, dass alle mich kennen lernen wollten, und auch die anwesenden Jugendlichen waren an mir interessiert. Ich spürte, dass Gott zur richtigen Zeit kam und etwas von mir wollte.

Seitdem besuchte ich sie regelmäßig. Fünf Monate später kam Emmaus Voce, die Präsidentin der Fokolar-Bewegung, zu einem Besuch nach Syrien. Ich arbeitete mit in der Vorbereitung auf ihren Besuch und lernte die Fokolare nach und nach besser kennen, interessierte mich für sie und stellte viele Fragen. 11 Monate später wurde die erste Gen-Einheit nach dem Krieg gegründet. Nach und nach nahm die Bewegung den grössten Teil meiner Zeit in Anspruch. Ich wurde Assistentin der Gen 4 und half bei Weihnachtsprojekten für bedürftige Familien. Mein Interesse an humanitären Projekten wuchs, da dies etwas ist, das ich sehr liebe und in denen ich seit Beginn des Krieges in Syrien freiwillig gearbeitet hatte.

Als ich begann, immer tiefer in mich zu gehen, spürte ich, dass ich die Erfahrung einer Gen Schule aus vielen Gründen machen wollte. An erster Stelle stand die Idee einer geeinten Welt und die Tatsache, dass wir dies trotz der Unterschiede unter den Völkern erreichen können, wenn wir uns lieben. Ich wollte auch die Spiritualität der Bewegung vertiefen und sie konkret im Leben verwirklichen. Wegen des Krieges ist Liebe immer schwieriger geworden, aber nachdem ich die Bewegung gefunden habe, sah ich, dass Liebe echt ist und nicht nur Worte.

Drei Jahre des Wartens! Aber jetzt habe ich diesen Traum verwirklicht, den viele Schwierigkeiten gebremst haben. Die Gen Schule konnte ich mir nicht entgehen lassen, denn ich hatte das starke Gefühl, diese Erfahrung machen zu müssen. Also habe ich alles daran gesetzt, um meinen Wunsch zu erfüllen und zu erklären, und jetzt bin ich hier.

Fünf Monate der Schule sind vorbei: Ich habe gelernt, in dem Haus, in dem ich mit sechs anderen Mädchen aus verschiedenen Kulturen und Sprachen lebe, Verantwortung zu übernehmen, alles zum richtigen Zeitpunkt zu tun, wie wichtig selbst kleine Gesten der Liebe sind und wie es möglich ist, immer zu lieben, auch wenn ich mich müde fühle. Die ersten zwei Monate waren sehr intensiv, aber auch sehr schön, weil wir von allen so viel Liebe bekommen haben.  Wir sind sehr verschieden, aber wir sind uns auch ähnlich, dank des Ideals, das uns verbindet, und wir erleben die Einheit ganz konkret.

Wer ist noch dabei?

Gott erscheint im rechten Moment
Gott klopft an mein Herz
Ein Sprung ins Ungewisse
Ein Abenteuer mit Gott
In mir gab es einen Durst nach Gott